Glossar für Maschinelles Lernen

Inhaltsverzeichnis

Maschinelles Lernen / Machine Learning (ML)

ML ist ein Unterfeld der KI, das Computern die Fähigkeit gibt, ohne explizite Programmierung zu lernen und sich zu verbessern. Es basiert auf Algorithmen, die aus großen Datenmengen Muster erkennen und Vorhersagen treffen können. Ein beeindruckendes Anwendungsbeispiel ist die Personalisierung von Nutzererfahrungen auf Plattformen wie Amazon, wo maschinelles Lernen genutzt wird, um Kaufgewohnheiten, Suchhistorien und Nutzerbewertungen zu analysieren, um individuelle Produktvorschläge zu machen. Manchmal scheint das System sogar besser zu wissen was man gerne kaufen möchte als man selbst. Diese Systeme können unglaublich komplexe Datenmengen verarbeiten und Verbindungen herstellen, die den Nutzern relevante Produkte vorstellen, die sie interessieren könnten, was die Kundenzufriedenheit steigert und den Verkauf fördert.

Deep Learning

Deep Learning, eine fortschrittlichere Form des maschinellen Lernens, basiert auf künstlichen neuronalen Netzen mit vielen Schichten (tiefen Netzen), um große Datenmengen zu analysieren und Muster zu erkennen, die für Vorhersagen oder Klassifizierungen genutzt werden können. Ein anschauliches Beispiel für die Anwendung von Deep Learning ist die Gesichtserkennungstechnologie, die in Smartphones zum Entsperren des Geräts verwendet wird. Diese Technologie verwendet Deep-Learning-Algorithmen, um die einzigartigen Gesichtsmerkmale einer Person zu lernen und kann das Gerät sicher entsperren, indem es das Gesicht des Besitzers von den Gesichtern anderer Menschen unterscheidet. Deep Learning ist verantwortlich für Durchbrüche in der Bild- und Spracherkennung und ermöglicht es Maschinen, von visuellen Inhalten bis hin zu komplexen Sprachmodellen eine Vielzahl von Aufgaben mit erstaunlicher Genauigkeit auszuführen.

Reinforcement Learning

Reinforcement Learning ist eine Art des maschinellen Lernens, bei der ein Computerprogramm lernt eine Aufgabe zu meistern, indem es aus seinen eigenen Aktionen und den daraus resultierenden Belohnungen oder Bestrafungen lernt. Ein einfaches Beispiel ist ein Roboter, der lernt, ein Labyrinth zu durchqueren. Zunächst bewegt sich der Roboter zufällig. Findet er einen Weg, der näher zum Ziel führt, erhält er eine „Belohnung“. Stößt er gegen eine Wand, bekommt er eine „Bestrafung“. Über viele Versuche lernt der Roboter, den effizientesten Weg zum Ziel zu finden. Es ist ein wenig wie das Erziehen von Kindern oder dem Trainieren von Haustieren, nur kann ein Computerprogramm den ganzen Tag trainiert werden und lässt sich von zu vielen Strafen nicht entmutigen.

Supervised Learning

Supervised Learning ist eine Art des maschinellen Lernens, bei der ein Algorithmus aus einer gegebenen Menge von Beispieldaten und den dazugehörigen Antworten lernt. Die Beispieldaten werden als „Trainingsdaten“ bezeichnet und enthalten sowohl die Eingaben als auch die gewünschten Ausgaben. Ein klassisches Beispiel ist die E-Mail-Spam-Erkennung, bei der das Modell auf einem Datensatz von E-Mails trainiert wird, die als „Spam“ oder „Nicht-Spam“ gekennzeichnet sind. Das Modell lernt, Merkmale von Spam-E-Mails zu identifizieren, und kann anschließend neue, ungesehene E-Mails klassifizieren. Dies ermöglicht es, unerwünschte Nachrichten wie Hauptgewinne bei Gewinnspielen, an denen man nicht teilgenommen hat, effektiv zu filtern und die Benutzererfahrung zu verbessern.

Unsupervised Learning

Unsupervised Learning ist eine Art des maschinellen Lernens bei der ein Algorithmus selbstständig Muster und Strukturen in Daten findet, ohne dass ihm gesagt wird, wonach er suchen soll. Er benötigt deshalb im Gegensatz zum Supervised Learning keine markierten Daten. Ein Anwendungsbeispiel ist die Kundensegmentierung im Marketing. Durch die Analyse von Kundendaten wie Kaufhistorie und Präferenzen können Modelle verschiedene Kundengruppen identifizieren, die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Dies hilft Unternehmen, zielgerichtete Marketingstrategien zu entwickeln und personalisierte Angebote zu erstellen, denn ein Algorithmus ist um einiges effizienter als ein Mensch, wenn es darum geht Muster zu finden. Letzten Endes sind die Kunden Glücklicher und die Verkäufer erfolgreicher.

Decision Trees / Entscheidungsbäume

Decision Trees / Entscheidungsbäume sind ein populäres Modell im maschinellen Lernen, das zur Entscheidungsfindung oder Vorhersage verwendet wird. Sie funktionieren, indem sie eine Reihe von Ja-oder-Nein-Fragen stellen, um zu einer Schlussfolgerung zu gelangen. Jede Astgabel im Baum repräsentiert eine Frage oder Entscheidung, und die Äste zu den nächsten Astgabeln repräsentieren die möglichen Antworten. Ein Entscheidungsbaum könnte verwendet werden, um zu bestimmen, welche Art von Film jemandem basierend auf seinen Vorlieben gefallen könnte. Der Baum könnte mit Fragen beginnen wie „Mögen Sie Actionfilme?“ oder „Bevorzugen Sie Filme mit einem glücklichen Ende?“. Abhängig von den Antworten führt der Baum den Benutzer durch verschiedene Zweige, bis er eine Filmempfehlung erreicht, die auf den gegebenen Antworten basiert.

Feature Extraction

Feature Extraction  (Merkmalserkennung) ist ein kritischer Prozess im maschinellen Lernen, bei dem aus Rohdaten nützliche Eigenschaften (Features) extrahiert werden, die für das Training von Modellen verwendet werden. Dies ist besonders wichtig in der Bild- und Sprachverarbeitung. In der Sprachverarbeitung kann Feature Extraction beispielsweise dazu beitragen, Tonhöhe, Lautstärke und Wortfrequenz zu identifizieren, um Emotionen in der Stimme zu erkennen oder den Inhalt eines Gesprächs zu verstehen. Bei der Bilderkennung können Farben, Formen oder Texturen aus einem Bild zu extrahiert werden, um später erkennen zu können, ob es sich bei dem Bild um einen Maulwurf oder ein Schnabeltier handelt.

Transfer Learning

Transfer Learning ist ein Forschungsgebiet im maschinellen Lernen, das sich mit der Wiederverwendung eines Modells befasst, das auf einer Aufgabe trainiert wurde und angepasst wird, um eine andere, aber verwandte Aufgabe zu lösen. Dies ist besonders nützlich, wenn für die zweite Aufgabe nicht genügend Trainingsdaten verfügbar sind. Ein praktisches Beispiel ist die Verwendung eines vortrainierten Bilderkennungsmodells, um spezifische Arten von Objekten in Bildern zu erkennen, die in der ursprünglichen Trainingssammlung nicht enthalten waren. So kann ein Modell, das darauf trainiert wurde Enten zu erkennen, mit wenig Anpassung auch Gänse erkennen. Transfer Learning beschleunigt den Trainingsprozess erheblich und verbessert die Leistung von Modellen in neuen Domänen.

Federated Learning

Federated Learning ist eine Form des maschinellen Lernens, bei der ein Modell über mehrere dezentrale Geräte oder Server hinweg trainiert wird, ohne dass sensible Daten geteilt oder an einen zentralen Ort übertragen werden müssen. Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Verbesserung der Wortvorschläge auf Smartphones. Jedes Gerät lernt individuell von den Eingabegewohnheiten seines Nutzers und teilt nur Modellaktualisierungen – nicht die tatsächlich eingegebenen Texte – mit einem zentralen Server, der dann ein verbessertes Modell an alle Teilnehmer zurückgibt. Dieser Ansatz schützt die Privatsphäre der Nutzer, während die Qualität der Textvorschläge kontinuierlich verbessert wird.

Hyperparameter Tuning

Hyperparameter Tuning ist der Prozess der Optimierung der Einstellungen innerhalb eines Algorithmus des maschinellen Lernens, die die Struktur und das Lernverhalten des Modells bestimmen, um dessen Leistung zu maximieren. Denken Sie an einen Rennwagen, bei dem Mechaniker die Einstellungen von Motor, Reifen und Aerodynamik fein abstimmen, um die bestmögliche Leistung auf der Rennstrecke zu erzielen. Bei der Entwicklung eines Modells zur Erkennung von Spam-E-Mails kann Hyperparameter Tuning darin bestehen, die Anzahl der Lernebenen in einem neuronalen Netzwerk oder die Lernrate des Algorithmus Das Ziel ist es, das Modell so einzustellen, dass es die höchste Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen Spam und legitimen E-Mails erreicht.