Glossar für Spezielle Anwendungsgebiete und Technologien

Inhaltsverzeichnis

Quantum Computing

Quantum Computing bezieht sich auf die Verwendung von Quantenmechanik-Prinzipien zur Durchführung von Berechnungen, die potenziell weit über die Fähigkeiten traditioneller Computer hinausgehen. Quantencomputer nutzen sogenannte Quantenbits oder Qubits, die im Gegensatz zu den binären Bits traditioneller Computer mehrere Zustände gleichzeitig darstellen können. Dies ermöglicht es ihnen, komplexe Probleme in Sekundenschnelle zu lösen, für die selbst die leistungsfähigsten Supercomputer Jahre benötigen würden. Man stelle sich einmal vor wie lange es dauern würde diese Probleme analog zu lösen. Quantum Computing verspricht bahnbrechende Fortschritte in besonders in Bereichen wie Kryptographie, Materialwissenschaft und Pharmazie. Ein Beispiel für die Anwendung von Quantum Computing könnte in der Zukunft die Entwicklung neuer Medikamente sein, indem es die Simulation molekularer Interaktionen in einer Weise ermöglicht, die für klassische Computer unerreichbar ist.

Edge Computing

Edge Computing bezeichnet eine Netzwerkarchitektur, die Datenverarbeitung so nah wie möglich am Ort der Datenerzeugung durchführt – also am „Rand“ des Netzwerks. Statt alle Daten an ein zentrales Rechenzentrum oder in die Cloud zu senden, und damit möglicherweise die Leitung zu überlasten, werden sie direkt auf Geräten wie Smartphones, IoT-Geräten oder Edge-Servern in der Nähe verarbeitet. Dies reduziert die Latenzzeit, also die Verzögerung, verbessert die Reaktionsfähigkeit und kann die Netzwerkbelastung deutlich verringern. Edge Computing ist besonders wichtig für Anwendungen, bei denen es auf Schnelligkeit ankommt, wie autonomes Fahren, Smart Cities und Echtzeit-Analytik in der Fertigung. Ein praktisches Beispiel hierfür sind intelligente Überwachungskameras, die mithilfe von KI-Algorithmen, die direkt auf dem Gerät laufen, Gesichtserkennung durchführen können. Dies ermöglicht sofortige Entscheidungen, wie das Zulassen oder Verweigern des Zugangs zu einem gesicherten Bereich, ohne auf eine Antwort aus der Cloud warten zu müssen.

Internet of Things

Das Internet of Things (IoT) beschreibt ein Netzwerk aus physischen Objekten – „Dingen“ – die mit Sensoren, Software und anderen Technologien ausgestattet sind, um Daten auszutauschen und zu kommunizieren, sowohl untereinander als auch mit dem Internet. Ein Beispiel hierfür sind intelligente Thermostate, die lernen, die Heiz- und Kühlpräferenzen der Bewohner über die Zeit zu verstehen und sich automatisch anpassen können, um Komfort zu maximieren und Energieverbrauch zu minimieren. Ein intelligenter Kühlschrank kann zum Beispiel seinen Inhalt überwachen. So könnte er Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie allein in dieser Woche schon drei Kilo Kuchen gegessen haben, sie daran erinnern, wenn Lebensmittel zur Neige gehen, und sogar direkt bei Ihrem bevorzugten Lieferdienst nachbestellen. IoT-Technologie ermöglicht es auch, dass Landwirte die Feuchtigkeit und Temperatur ihrer Felder in Echtzeit überwachen, um die Bewässerung und Düngung effizient zu steuern.

Cloud Computing

Cloud Computing ermöglicht die Bereitstellung von Rechenressourcen (wie Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerkkomponenten) über das Internet, wodurch Unternehmen und Einzelpersonen leistungsfähige IT-Ressourcen flexibel und on-demand nutzen können. Das ist besonders praktisch für den Fall, dass sie es schaffen Ihren Computer kaputt zu machen, denn dann sind Ihre Daten nicht verloren. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Cloud-basierten KI-Diensten, die Entwicklern Zugang zu hochentwickelten KI-Algorithmen bieten, ohne dass sie eigene teure Hardware anschaffen oder komplexe Modelle selbst trainieren müssen. Dies ermöglicht eine schnelle Entwicklung und Skalierung von KI-Anwendungen in Bereichen von der Bilderkennung bis zur Sprachverarbeitung.

Machine Vision

Machine Vision (Maschinelles Sehen) ist eine Technologie, die es Computern ermöglicht, Bilder und Videos ähnlich wie Menschen zu interpretieren. Durch den Einsatz von Kameras, digitalen Bildverarbeitung und künstlicher Intelligenz können Maschinen Objekte erkennen, unterscheiden und klassifizieren und sogar ihre Umgebung verstehen. Dies wird in zahlreichen Anwendungen genutzt, von der Qualitätskontrolle in der Fertigung über Sicherheitssysteme bis hin zu autonomen Fahrzeugen. Ein wesentlicher Aspekt von Machine Vision ist die Fähigkeit, nicht nur Daten zu erfassen, sondern auch Schlussfolgerungen zu ziehen und Aktionen zu initiieren. Das ermöglicht Technologien wie autonomes fahren überhaupt erst, da Autos sonst ständig gegen Bäume oder Passanten fahren würden. In einer Fabrik kann Machine Vision dazu verwendet werden, Produkte auf dem Fließband zu inspizieren und automatisch diejenigen auszusortieren, die nicht den Qualitätsstandards entsprechen, was die Effizienz steigert und Fehler reduziert. 

Objekterkennung

Objekterkennung ist ein Bereich des maschinellen Sehens, der sich darauf spezialisiert, spezifische Objekte innerhalb eines Bildes oder Videos zu identifizieren und zu klassifizieren. Mithilfe von Algorithmen und künstlicher Intelligenz kann diese Technologie verschiedene Objekte, Menschen, Tiere und vielleicht sogar Bigfoot in visuellen Daten erkennen und oft sogar deren Position und Größe bestimmen. Objekterkennung wird in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von der Überwachungskamera, die verdächtige Aktivitäten erkennt, bis hin zu autonom fahrenden Autos, die Fußgänger, Fahrzeuge und Straßenschilder erkennen müssen, um sicher navigieren zu können. Ein weiteres Beispiel ist die automatische Inventarisierung im Einzelhandel, wo Objekterkennung genutzt wird, um Produkte auf Regalen zu identifizieren und deren Verfügbarkeit zu überwachen.

Autonomous Agents / Autonome Agenten

Autonomous Agents / Autonome Agenten sind Computerprogramme oder Maschinen, die eigenständig Aufgaben ausführen können, ohne dass ein Mensch sie direkt steuern muss. Sie sind so programmiert, dass sie ihre Umgebung wahrnehmen, Entscheidungen treffen und entsprechende Aktionen durchführen können, um bestimmte Ziele zu erreichen. Ihre Anwendungsbereiche reichen von automatisierten Kundenservice-Bots über Roboter in der Fertigungsindustrie bis hin zu Software, die Finanzmärkte analysiert. Ein Beispiel für einen autonomen Agenten ist ein Staubsaugerroboter, der Ihr Haus reinigt, indem er selbstständig navigiert, Hindernissen ausweicht, die Katze verscheucht, oder unter Umständen auch die Katze durch das Haus chauffiert und nach Beendigung seiner Aufgabe zur Ladestation zurückkehrt. Die Entwicklung autonomer Agenten erfordert fortschrittliche KI-Technologien, einschließlich maschinellen Sehens, Entscheidungsfindung und Anpassung an unvorhergesehene Ereignisse.

Multi-Agent Systems (MAS)

MAS bestehen aus mehreren autonomen Agenten, die in der Lage sind, miteinander zu interagieren und zu kooperieren, um gemeinsame oder auch konkurrierende Ziele zu erreichen. Diese Systeme sind so konzipiert, dass sie komplexe Probleme lösen, die für einzelne Agenten zu schwierig oder unmöglich wären. Multi-Agent Systems können sowohl softwarebasiert als auch physische Roboter sein und sind mit der Fähigkeit ausgestattet, zu kommunizieren, zu verhandeln und Entscheidungen zu treffen, um ihre Ziele zu erreichen. MAS werden in vielfältigen Bereichen eingesetzt, von der automatisierten Planung und Koordination in der Logistik bis hin zu Simulationen in der Forschung und Entwicklung. Man kann es sich vorstellen wie eine Crew aus Robotern, die in einem Lagerhaus arbeiten von denen jeder eine eigene Aufgabe hat. Nur durch ihre Kommunikation kann sichergestellt werden, dass alles reibungslos läuft und nichts verloren geht.

Retrieval Augmented Generation (RAG)

RAG ist eine Technologie, die die Erstellung von künstlichen Inhalten revolutioniert, indem sie Informationssuche (Retrieval) mit der Generierung von Text kombiniert. RAG-Modelle suchen zuerst nach relevanten Informationen in einer Datenbank oder dem Internet, bevor sie Texte generieren. Dies ermöglicht es den Modellen, genauer und informierter auf Anfragen zu antworten oder Inhalte zu erstellen, indem sie sich auf bereits vorhandene Daten stützen. Diese Technologie wird in verschiedenen Anwendungen genutzt, von der Beantwortung komplexer Fragen bis hin zur Erstellung von Artikeln oder Berichten. Ein digitaler Assistent, der RAG verwendet, könnte eine Frage wie „Was sind die neuesten Entwicklungen in der Quantencomputertechnologie?“ nicht nur mit vorprogrammierten Antworten beantworten, sondern auch aktuelle Forschungsergebnisse und Artikel abrufen, um eine aktuelle und umfassende Antwort zu liefern.

Robot Process Automation (RPA)

RPA bezeichnet die Technologie, die es ermöglicht, repetitive und manuelle Aufgaben in Unternehmen durch Software-Roboter oder „Bots“ zu automatisieren. Diese Bots können lernen, bestimmte Aufgaben zu erledigen, indem sie menschliche Interaktionen mit Computersystemen nachahmen. Es ist wie ein virtueller Mitarbeiter, der das Eintragen von Daten, das Verarbeiten von Transaktionen oder das Beantworten einfacher Kundenanfragen übernimmt – und das rund um die Uhr ohne Pause und ohne Beschwerden. RPA hilft nicht nur die Effizienz zu steigern und Fehler zu reduzieren, sondern auch Mitarbeitern mehr Zeit für komplexere und wertvollere Aufgaben zu geben.

Algorithmus

Ein Algorithmus ist eine Reihe von Anweisungen oder Regeln, die genau befolgt werden müssen, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen oder ein Problem zu lösen. Man kann sich einen Algorithmus wie ein Rezept vorstellen, das Schritt für Schritt erklärt, wie man ein Gericht zubereitet. Bei Algorithmen geht es jedoch nicht ums Kochen, sondern darum mathematische und logische Probleme zu lösen. In der Welt der Informatik sind Algorithmen die Grundbausteine, die es Computern ermöglichen, Berechnungen durchzuführen, Entscheidungen zu treffen und Aufgaben automatisch zu erledigen. Der Algorithmus hinter einer Suchmaschine zum Beispiel, sortiert Milliarden von Webseiten, um Ihnen die relevantesten Ergebnisse zu Ihrer Suchanfrage zu liefern.

Knowledge Graph

Ein Knowledge Graph ist eine datenbankähnliche Struktur, die Wissen in einer strukturierten Form darstellt, indem Beziehungen zwischen Objekten, Konzepten und Ereignissen in einer grafischen Datenbank abgebildet werden. Es geht darum, Informationen so zu verknüpfen, dass Maschinen und Menschen gleichermaßen verstehen können, wie verschiedene Einheiten miteinander in Beziehung stehen. Ein bekanntes Beispiel ist Googles Knowledge Graph, der verwendet wird, um Suchergebnisse mit detaillierten Informationen, Fakten und Beziehungen zwischen Objekten zu bereichern. Wenn Sie beispielsweise nach einem berühmten Künstler suchen, kann der Knowledge Graph Informationen über das Leben des Künstlers, seine Werke, seine Lieblingseissorte, zeitgenössische Künstler und vieles mehr in einem zusammenhängenden Format anzeigen, das über traditionelle Suchergebnisse hinausgeht.